Einfach erklärt: Lagerordnung mit praktischen Beispielen aus der Intralogistik
Der effiziente Betrieb eines Lagers ist geprägt von operativen Aufgaben, die vielfältiger Natur sind. Gemeint sind damit beispielsweise die Zuordnung und Festlegung von Lagerbereichen, die Einteilung solcher Bereiche, das Überwachenm der Lagerbestände sowie eine kontinuierliche Analyse des Optimierungspotenzials. Die Lagerordnung spielt hier mit ein, denn sie bildet die Grundlage für die Organisation der Lagerplatzvergabe.
Definition Lagerordnung: Ein System, das Lagerartikel eindeutig zuordbar macht
Ein Blick in den heimischen Keller oder auf den Dachboden zeigt, dass selbst im Chaos offenbar „System“ steckt. Der eine sortiert akribisch und kategorisiert, der andere geht gröber vor und unterteilt in wenige Unterscheidungsmerkmale. Und doch besteht, zumindest aus Sicht des Verursachers, eine gewisse Lagerordnung. Nur mit dem Unterschied, dass diese für Außenstehende selten ebenso klar und transparent scheint.
Dies vorausgeschickt, wird dadurch schon der Kern der Lagerordnung beschrieben. Es handelt sich dabei um eine Systematik, mit der sich Lagerartikel und Lagerordnung eindeutig zuordnen lassen. Die Funktion der Lagerordnung geht in die Richtung, dass Regeln aufgestellt werden, wie Ware gelagert und transportiert wird.
Wichtig: Je nach Wahl der Lagerordnung braucht es eine IT-gestützte Lagerplatzverwaltung, um nicht die Übersicht zu verlieren. Für welche Arten der Lagerordnung dies gilt und worin die Unterschiede liegen, erfahren Sie im nächsten Absatz.
Übersicht über Typen der Lagerordnung und deren Vorteile
Je nach Größe, Art der Ware und Umfang des Produktsortiments werden je nach Branche verschiedene Lagerordnungen gewählt oder bevorzugt. Wir stellen die wichtigsten Typen und deren Unterschiede im Folgenden dar:
Fexte (fixe) Lagerordnung
Bei dieser Methode wird einem Artikel oder einem konkreten Lagergut grundsätzlich derselbe Lagerplatz zugewiesen. Kommissionierer wissen auf Anhieb, wo sich die gesuchten Waren befinden und können so ihre Abläufe optimieren. Aspekte wie der Wert der Ware, die Länge des Weges oder das Gewicht, Produktabmessungen sowie Volumen und Entnahmehäufigkeit bilden Kriterien zur Lagerplatzordnung. Der Vorteil dieser Lagerordnung liegt in der Einfachheit der Organisation des Lagers, es ist klar und nachvollziehbar gestaltet.
Nachteilig zeigt sich bei der festen Lagerordnung jedoch die fixe Kapazitätsgrenze, zudem sind Neubelegungen mit einem hohen Aufwand verbunden. Auch der Wegfall eines Artikels, zum Beispiel aufgrund nicht-existenter Lieferantenverbindungen, sorgt für Leerplätze.
Variable (freie oder chaotische) Lagerordnung
Diese Form der Lagerordnung basiert darauf, dass jeder Artikel stets beliebig dort platziert wird, wo aktuell Platz frei ist. Das kann nach dem Zufallsprinzip („Chaoslager“) geschehen oder durch Kriterien geleitet erfolgen. Typischerweise zählt die Zugriffshäufigkeit zu den wichtigen Aspekten, doch auch eine Zuordnung im Rahmen der Querverteilungsstrategie ist üblich. Das erfordert eine intelligente, computergestützte Lagerplatzverwaltung.
Ein Vorteil der freien Lagerordnung liegt vor allem darin, dass vorhandene Lagerkapazität geleitet durch Algorithmen bestmöglich ausgelastet werden kann. Zugleich ist die dahinterstehende Lagerordnung bzw. die Lagerorganisation sehr kompex, zudem müssen Lagermitarbeiter kontinuierlich geschult sowie Warenein- und -ausgänge permanent dokumentiert werden.
Fix-variable Lagerordnung
Eine dritte Variante stellt beide Lagerordnungstypen zusammen, sie werden kombiniert und somit Vorteile aus beiden Systemen verbunden. Umgesetzt wird dies beispielsweise durch ein klar definiertes Sortiment, das innerhalb einer bestimmten Lagerzone eingebracht wird. Das System innerhalb dieser Zone ist jedoch chaotisch, es gilt freie Platzwahl und damit das, was die chaotische Lagerordnung im Kleinen zu leisten vermag.