Wenn es um effiziente Lagerwirtschaft geht, stellt auch heute noch das klassische Palettenregal den Standard dar. Es lässt sich flexibel auf die Bedürfnisse anpassen, vielfältig erweitern und in die Abläufe vor Ort integrieren. Doch nicht immer eignen sich Standardbauweisen für jedes Anwendungsszenario. Ein Kanallager stellt in diesem Kontext ein Sonderregal dar, gewissermaßen eine Abwandlung des klassischen Palettenhochregals.
proLogistik erläutert Ihnen den Aufbau eines Kanallagers, stellt Vor- und Nachteile heraus und liefert Anwendungsbeispiele für ein besseres Verständnis.
Wenn ein Unternehmen eine überschaubare Anzahl an Artikeln vorrätig hält, um schnell die Nachfrage zu bedienen, braucht es eine optimale Raum- und Flächenausnutzung. Doch längst nicht jedes Warenlager lässt sich beliebig erweitern, zudem geht damit ein hoher Planungsaufwand einher. Das Kanallager stellt somit eine adäquate Möglichkeit dar, um klassische Hochregallager in ihrer Lagerdichte zu erweitern.
Der Clou: Es ist als Sonderregal so aufgebaut, dass auf ein und demselben Stellplatz zugleich mehrere Ladehilfsmittel in der Tiefe eingelagert werden – hintereinander und damit unter Ausnutzung der gesamten Raumkapazität, auch auf engstem Raum. Je nach Ausprägung des Kanallagers können Unternehmen zwischen einer einfachen oder doppelt tiefen Lagerung wählen.
In der Lagerkonzeption geht es um Konzepte und wirtschaftliche Aspekte, die zum jeweiligen Unternehmen passen müssen. Gerade in gewachsenen Strukturen ist es schwierig, die Effizienz durch immer neue Anbauten und Erweiterungen sicherzustellen. Das gilt zumindest für jene Fälle, die ohne intelligente digitale Steuerung auskommen. Anders als einfach- oder doppelt-tiefe Regallager, überzeugen Kanallager durch eine ökonomische Ausnutzung der vorhandenen Flächen.
Kurzum: Ein modernes Kanallager bietet deutlich mehr Flexibilität im Alltag und zugleich eine Skalierbarkeit des Systems, um dieses an sich verändernde Rahmenbedingungen anzupassen.
Ein Kanalregal eignet sich, ebenso wie ein Tunnelregal, zumeist für Massengüter mit hohem Umschlag. Sofern es sich um palettierfähige Güter handelt, lassen sich damit verschiedenste Güter ideal managen. Doch zugleich führt die Funktionsweise zu gewissen Einschränkungen, die mit einem Kanalregal einhergehen.
Durch die in Kanälen sowie hintereinander stattfindende Einlagerung von Waren wird ein hoher Flächennutzungsgrad erreicht, der wirtschaftliche Vorteile bringt. Gegenüber herkömmlichen Paletten- oder Hochregallagern ist es somit möglich, durch Kanallager eine maximale Raumausnutzung zu erreichen. Zugleich beschränkt die Funktionsweise jedoch das Handling, u.a. durch verringerte Kommissionierzeiten, sodass eher großvolumige Umschlagsgüter geeignet sind.
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