Was versteht man unter Bestandsmanagement?
Unter Bestandsmanagement versteht man alle Maßnahmen eines Unternehmens, die sich
einerseits mit dem Reduzieren der Lagerbestände und andererseits mit dem Erhalten oder
Maximieren der Lieferqualität beschäftigen. Es geht darum, die optimale Menge aller Artikel
zu bevorraten – bei minimalen Kapitalkosten und einer permanenten Lieferbereitschaft, um
alle Kundenwünsche zu erfüllen. Ein effizientes Bestandsmanagement zielt nicht nur auf
Fertigprodukte, sondern auch Rohstoffe, Betriebsmittel und Material für die Produktion.
Welche Bedeutung hat Bestandsmanagement für Unternehmen?
Das Bestandsmanagement ist ein wesentlicher Faktor für die Wirtschaftlichkeit eines
Unternehmens. Das richtige Maß an Vorrat – bei einer stets gesicherten Lieferfähigkeit –
erhöht die Liquidität beziehungsweise bindet weniger Kapital. Vorräte sind schließlich eine
Position im Umlaufvermögen einer Bilanz. Eine reduzierte Kapitalbindung ergibt demnach
ohne weiteres Zutun eine Steigerung der Eigenkapitalrendite.
Das Bestandsmanagement erfolgt in drei Prozessschritten:
• Bedarfsplanung
• Lagerbestandsplanung
• Beschaffungsplanung
Die Bedarfsplanung ermittelt den zukünftigen Bedarf. Dies geschieht entweder auf Basis
konkreter Kundenaufträge oder mit Hilfe von Prognoseverfahren auf Basis der Nachfrage in
der Vergangenheit.
Die Lagerbestandsplanung legt die notwendigen Bestände fest. Im Mittelpunkt steht dabei
der optimale Sicherheitsbestand und der Bestellauslösebestand. Außerdem sind die
Maximalbestände zu beachten, die aufgrund der Lagereigenschaften nicht überschritten
werden dürfen. Zusätzlich gibt es die Meldebestände, die einen genau definierten Vorrat
definieren, der nicht unter- oder überschritten werden darf.
Bei der Beschaffungsplanung wird die Bestellpolitik festgelegt, die wiederum den jeweiligen
Bestellzeitpunkt einzelner Artikel festlegt. Dieser hängt von der optimalen Bestellmenge ab,
die mit mathematischen Verfahren artikelspezifisch ermittelt wird.
