Bedarfsermittlung

Bedarfsermittlung: Die Basis für eine termingerechte Beschaffung von Materialien und Gütern

Im Bezug auf die Materialdisposition kommt es darauf an, die auf Termin ausgelegte Beschaffung benötiger Waren und Materialien sicherzustellen. Je weniger Kapital gebunden wird und je besser die Produktion mit Gütern versorgt wird, desto besser. Voraussetzung hierfür ist jedoch eine realistische Bedarfsermittlung, die immer Grundlage für eine bedarfsgerechte bzw. verbrauchsgesteuerte Disposition ist.

Wir erläutern die Unterschiede in der Bedarfsermittlung und zeigen Vor- und Nachteile der jeweiligen Ansätze auf.

Definition Bedarfsermittlung

Welcher Materialbedarf existiert nach Zeit und Menge? Die Antwort darauf ist nicht so einfach, wie es auf Anhieb scheint. Denn die Bedarfsermittlung, auch Bedarfsmengenplanung oder Beschaffungsdisposition genannt, kennt verschiedene Verfahren. Doch bevor wird näher darauf eingehen, kommt es in einem vorgelagerten Schritt darauf an, wie Bedarfe überhaupt gestillt werden. Mit sog. Make-or-Buy-Entscheidungen wird u.a. festgelegt, ob die Strategie eher Eigen- oder Fremdfertigung umfasst – als Teil der übergeordneten Materialbedarfsplanung. Die Bedarfsermittlung hingegen fokussiert sich auf den kurz- oder mittelfristigen Bedarf, der nochmals in Primär-, Sekundär- und Tertiärbedarf unterteilt wird.

Merke: Nicht allein die Kosten für die Bedarfsbeschaffung spielen dabei eine Rolle, sondern auch Abhängigkeiten wie externe Losgrößen in der Produktion, die zudem im Kontext von Transport- und Lagerkosten allgemein betrachtet werden müssen.

Unterschiedliche Arten der Bedarfsermittlung in der Übersicht

Im Kontext von Logistik kommt zur Bedarfsermittlung v.a. die bedarfsgesteuerte bzw. verbrauchsgesteuerte Disposition zum Einsatz. Die Grundlage ist dabei die Festlegung der Anzahl an benötigten Teilen oder Produkten.

  • Bedarfsgesteuerte Disposition

Ein wesentlicher Aspekt der Just-In-Time-Belieferung (JIT) ist die vorab bestimmte Bereitstellung von Materialien und deren sofortige Weiterverarbeitung. Das Lager ist dabei nur minimal dimensioniert bzw. die Produktion fast gänzlich lagerlos ausgerichtet. Die bedarfsgesteuerte Disposition findet sich v.a. in Bereichen mit Produktionsbetrieb, wo eine hoher, genau berechenbarer Bedarf an Gütern existiert. Insbesondere bei großvolumigen Gütern mit hohem Wert (sog. AX-Teile), beispielsweise Fahrzeugsitze in der Autoproduktion.

Die bedarfsgesteuerte Disposition folgt dem Grundsatz, dass Teile nur bei Vorliegen eines konkreten Bedarfs produziert oder beschafft werden. Hier wird mit Stücklisten zur Bestimmung des Sekundärbedarfs gearbeitet. Die Lagerhaltungskosten sind ziemlich gering, dieses Verfahren erfordert aber Präzision und solide Planung.

  • Verbrauchsgesteuerte Disposition

Bei dieser Form der Bedarfsermittlung werden nur solche Güter disponiert, die regelmäßig benötigt und deshalb planmäßig produziert oder beschafft werden können. Je geringer die Zufallsschwankungen ausfallen und je besser sich der Verbrauch anhand von Vorgängerwerten beziffern lässt, desto effizienter ist eine verbrauchsgesteuerte Disposition. Im Umkehrschluss geht diese Art der Bedarfsermittlung mit höheren Lagerhaltungskosten einher und mit potenziellen Versorgungsrisiken, v.a. aufgrund einer unzureichenden Bedarfsprognose.

Bilder:

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Bild: fizkes / Shutterstock

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