Wenn es darum geht, Prozesse zu optimieren und insbesondere effizienter zu gestalten, bilden Automatiklager eine fundierte Grundlage. Das Produktionsvolumen im Bereich Fördertechnik und Intralogistik steigt seit Jahren, es liegt allein in Deutschland bei mittlerweile mehr als 22 Mrd. EUR (2019) – damit ist dieses Segment in weniger als einem Jahrzehnt (2010: 14,8 Mrd. EUR) um mehr als 50 Prozent gewachsen. Darin eingefasst sind u.a. Flurförderzeuge, Krane und Hebezeuge, Serienhebezeuge, Logistik-Software, Stetigförderer sowie Lagereinrichtung.
Der Punkt ist: Ein Automatiklager, mit welchem sich interne Material- und Warenflüsse besser organisieren, steuern und handhaben lassen, ist mittlerweile unerlässlich in Industrie und Handel gleichermaßen. Wir erläutern den klassischen Aufbau, die Funktionsweise der Lagersteuerung sowie die wichtigsten Aspekte rund um automatisierte Lagersysteme.
Die Bezeichnung fungiert als Oberbegriff und umfasst sämtliche Systeme und Lösungen, mit denen sich Lager automatisieren und optimieren lassen. Je nach dem, um welche Art von Gut es geht, sind damit sowohl Regalbediengeräte als auch voll-automatisierte Systeme gemeint.
Wichtig: Wenn von einem Automatiklager die Rede ist, geht es zumeist um das automatische Kleinteilelager (AKL). Es ermöglicht eine sichere, platzsparende sowie die volle Raumhöhe ausreizende Lagerung, die vollständig automatisiert erfolgt.
Egal ob Werkzeuge, Maschinen oder anderes Equipment: Eine sichere, zuverlässige Zuordnung und Bereitstellung ist die Grundlage für reibungslose interne Prozesse. Damit dies funktioniert, basiert ein solches Automatiklager auf Boxen oder Ablagen, die gezielt angesteuert werden.
Der Clou: Ein Automatiklager kombiniert nicht nur Regale und die nötige Mechanik, sondern auch die Steuerungseinheit in Form der Lagerverwaltungssoftware in ein und demselben System. Anders als bei althergebrachten Lagerlösungen, lässt sich das Produkt barrierefrei zum Anwender transportieren – und nicht umgekehrt. Das spart Zeit, erhöht die Effizienz von Abläufen und macht die gesamte Lagerwirtschaft ökonomischer.
Das Entscheidende: Aufträge zur Auslagerung lassen sich einfach über die jeweilige Steuerungssoftware generieren. Das verringert den administrativen Aufwand und eliminiert zugleich Fehlerquellen, die bei nicht-automatisierten Lagern immer wieder zu teuren Betriebsunterbrechungen führen.
Um das System überhaupt erst nutzbar zu machen, braucht es eine spezielle Steuerungseinheit. Das automatisierte Lagersystem, also die mit der Hardware verknüpfte Software, ist damit das Lagerverwaltungssystem. Hiermit lassen sich nicht nur Aufgaben rings um den Wareneingang steuern, sondern auch Aspekte wie die Staplersteuerung, die Kommissionierung sowie der Warenausgang.
Kurzum: Das Automatiklager stellt die Grundstruktur dar, innerhalb derer sich Intralogistik-Prozesse steuern und den Anforderungen entsprechend auslegen lassen. Damit wird eine Optimierung der gesamten Prozesskette möglich, was sich wiederum in vielfältigen Vorteilen niederschlägt.
Im Klartext: Ein automatisches Kleinteilelager (AKL) ermöglicht den voll-automatisierten Betrieb sowie die Steuerung mittels Regalbediengeräten oder sog. Shuttles (autonomes Lagerfahrzeug).
Da jedes Unternehmen andere Zielsetzungen hat und zugleich verschiedene Grundvoraussetzungen mitbringt, sind Automatiklager in aller Regel eine Maßanfertigung. Zumindest in der Hinsicht, dass ein modularer Aufbau gegeben ist. Damit soll dem Aspekt Rechnung getragen werden, dass eine spätere Anpassung (Ausbau der Kapazitäten und/oder Änderung der Systemstruktur) möglich ist.
Es gilt der Grundsatz: Je flexibler ein solches Automatiklager gestaltet ist, desto komplexer und teurer ist dieses in der Umsetzung.
In der Industrie werden zunehmend sog. adaptive Automatisierungssysteme eingesetzt, die auf einem grundlegenden Algorithmus basieren und sich selbstlernend an neue Situationen und Aufgabenstellungen angleichen. Da die internen Logistikkosten gerade in der Industrie oftmals einen Anteil von mehr als zehn Prozent des Jahresumsatzes ausmachen, sind die möglichen Synergieeffekte enorm.
Das heißt: Durch eine intelligente, automatische Lagersteuersteuerung lassen sich Prozesse dynamischer und kosteneffizienter gestalten. Das wiederum hat Auswirkungen auf die Marge sowie die Wettbewerbsfähigkeit in einem zunehmend kompetitiven Markt.
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