Was versteht man unter Logistik-Simulation?
Die Logistik-Simulation ist eine Methode, bei der logistische Prozesse und Systeme modelliert, nachgebildet und analysiert werden. Dies geschieht in der Regel digital. Dahinter steht die Absicht, einen logistischen Prozess unter verschiedenen Bedingungen zu verstehen, zu bewerten und zu optimieren. Bei den logistischen Systemen kann es sich zum Beispiel um Lager, Transportketten oder auch um Produktionsabläufe handeln.
Es gibt verschiedene Arten der Logistik-Simulation. Unter „diskreter Simulation versteht man das Modellieren einzelner Ereignisse wie zum Beispiel das Beladen eines LKWs. Bei der kontinuierlichen Simulation werden hingegen fließende Prozesse wie zum Beispiel Flüssigkeitsströme modelliert. Eine weitere Art ist die agentenbasierte Simulation. Hierbei wird jede einzelne Einheit eines Systems – wie zum Beispiel ein Flurförderzeug eines Lagers – als Agent mit eigenem Verhalten simuliert. Die hybride Simulation ist schließlich eine Kombination mehrerer Ansätze.
Typische Anwendungen für die Logistik-Simulation:
- Materialfluss
- Transportnetzwerke
- Versand und Retourenlogistik
- Produktionslogistik
- Belieferungskonzepte
In einem konkreten Beispiel kann mit Hilfe der Logistik-Simulation herausgefunden werden, ob die aktuelle Zahl der Entladerampen eines Logistikzentrums ausreicht. Anhand der täglich eintreffenden LKWs, der Betriebszeiten und dem durchschnittlichen Zeitbedarf pro Entladung können die möglichen Wartezeiten und die Auslastung der Entladerampen errechnet beziehungsweise simuliert werden. Auf dieser Basis können Entscheidungen getroffen werden. Es kann zum Beispiel über den Bau zusätzlicher Entladerampen oder die Einführung eines Zeitfensterbuchungssystems entschieden werden.
Welchen Nutzen bringt eine Logistik-Simulation?
- Entscheidungen werden auf Basis fundierter Daten getroffen
- Neue Logistiksysteme wie zum Beispiel ein Logistikzentrum oder ein Hochregallager können vor Beginn der Bauphase getestet werden
- Verschiedene „Was-wäre-wenn“-Szenarien lassen sich durchspielen
- Engpässe und Überkapazitäten in bestehenden Systemen werden erkannt und können optimiert werden